Was überlange und häufige Hausverbote über den Aussprechenden verraten
Sie behindern das öffentliche Leben wie kaum ein anderes Machtinstrument: Hausverbote. Sinnvoll eingesetzt, können sie helfen und nützlich sein. Doch nicht erst seit kurzem ächzt die Stadt unter ausufernden Hausverboten, die teilweise lebenslang verhangen werden. Der Gesetzgeber schaut tatenlos zu und der Riss durch unsere Stadt, den diese Waffe zu verantworten hat wird tiefer und breiter und wie so oft, sind es gut gepuderte OligarchInnen, die besonders negativ in diesem Bereich auffallen.
Wir sprachen mit dem gelernten Psychotherapeuten und Lifecoach Rémi Fournier über das Phänomen.
Menschen die extrem lange Hausverbote verhängen und sich nicht aussöhnen können, sind „unreife Persönlichkeiten, die nicht erwachsen geworden sind“, erklärt der freundliche Franzose. „Das Verhalten deutet auf tiefgreifende Komplexe hin. Diese Leute haben von jemandem der Macht hat Macht bekommen, vermutlich waren sie in ihrem bisherigen Leben ohne jede Bedeutung und Selbstbewusstsein und nun leben sie ihre Macht aus. Dabei sind sich diesen armen Geschöpfen diese Ursachen oft nicht einmal bewusst. Denn sie verdrängen die zugrundeliegenden Erlebnisse der Wertlosigkeit, die nicht selten bis in die Kindheitstage zurückreichen bis heute.“ Fournier nutzte ein Bild um das Phänomen zu erläutern. Stellen Sie sich einmal vor, wie Kinder am Strand spielen. Ein Kind stolpert und beschädigt die Sandburg des anderen, worauf dieses Kind sich weigert, danach mit dem anderen weiterzuspielen. Das Bild zeigt sehr gut die derzeitige Situation in Los Santos. Dabei gehören Missverständnisse, Streits und Unfälle nun einmal zum Leben dazu. Dagegen kann man sich nicht schützen. Man muss lernen damit umzugehen. Das ist ein wichtiger Aspekt des Erwachsenwerdens.
Kommt zusätzlich noch der Fakt hinzu, dass jemand ein Hausverbot verhängt ohne, dass der Betroffene je etwas bei dem Aussprechenden falsch gemacht hat – so wie es im Fall unseres Redakteurs Justus Henker in Bezug auf eine große Eventfirma unserer Stadt der Fall ist – könne nur eine tiefgreifende Psychische Störung ursächlich sein. Von solchen Hausverboten Betroffenen rät Fournier den Krankheitsgehalt hinter dem Verhalten zu erkennen und nicht weiter nachzutreten. Machen Sie es wie im Sandkasten, spielen sie nicht mehr mit diesen Kindern, sondern suchen sich neue SpielkameradInnen. Die Welt ist ja groß.